Re: Gegenbeispiele aus der Fachliteratur


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Geschrieben von Rolf-Stephan Badura, IG Südheide am 07. November 2002 19:35:54:

Als Antwort auf: Auflösung geschrieben von Markus Weber, KGCS am 07. November 2002 16:45:48:

Hallo Markus,

>Hier steht definitiv drin, dass die besseren Reifen IMMER auf die Hinterachse gehören.
>Ein Ausbrechen des Hecks, auch Übersteuern genannt, sollte immer verhindert
>werden. Es ist für "normal" Fahrer fast unmöglich die Kontrolle zurück zu gewinnen.

die Begründung hört sich nicht schlecht an.

Aber dies bei der Lastverteilung eines Karmann-Ghias stimmt - ist so oder so ein
Heckschleuder, die man lieber auch im Querdrift gut beherrschen sollte.

Das erste mal war ich höllisch erschrocken - Herbstwetter, zu flotter Ampelstart mit
mehrspurigen Abbieger - und ich im Drift auf etwas mehr als einer Spur dadurch. Gut das
mein Nebenmann so lahm war und nicht schon neben mir. Mittlerweile kann mich das
nicht mehr schocken nach ca. 75.000km. Provozieren sollte man das aber nur auf
freier Fläche (z.B. verschneite Parkplätze) - dann macht es Spaß und nicht Streß.


>Ich habe mal in dem Schrauberbuch aus meiner Fahrschullehrzeit nachgelesen.

Wie Du schon sagtest - die Fachwelt scheint sich da nicht einige zu sein.

Ich habe jetzt noch drei Quellen gefunden, die etwas anderes besagen.
Sie liefern keine brauchbare Begründungen und können natürlich falsch liegen.
Vielleicht finde ich ja noch etwas in meinen alten Rallye Büchern (haben leider kein
Inhaltsverzeichnis) zur Fahrdynamik von Heckmotoren.


VW Dienst(!!!) Werkstatthandbücher (1957), Abschnitt B, 14-9

"... Sind im Laufe der Zeit die Profile aller Reifen ziemlich gleichmäßig abgelaufen, so
sind aus Gründen der Fahrsicherheit die besseren Reifen an die Vorderachse zu
montieren. ..."


Delius Klasing Verlag, VW Käfer, So wird's gemacht, S143 (je nach Ausgabe)

"... Es empfiehlt sich, den Wagen so lange zu fahren, bis sich dei vorderen Räder der
Verschleißgrenze nähern. Dann:
- Vorne zwei neue Reifen aufziehen bzw. Ersatzrad montieren und einen neuen
  Reifen aufziehen;
- Hinten die besten alten Reifen montiern (...)"


Und für den alten Passat Typ 32 (erste Serie, Frontantrieb!)
BLV Verlag, Auto- und Motorradpraxis, VW Passat

"... Dabei sollte das Reifenpaar mit dem besten Profil immer auf den Vorderrädern
gefahren werden. Die müssen ja beim frontgetriebenen Passat am meisten aushalten.
Sie übertragen die Antriebskräfte, fangen bis zu 70 Prozent der Bremskräfte auf,
stemmen sich beim Lenken in die Kurven den Fliehkräften entgegen. ..."


>verschneite Grüße aus Fulda Maggus

bin ja auch am Rande der Rhön aufgewachsen (Bad Hersfeld) - und hab zum Glück
unbeschadet einiges an Fahrertraining in Wintern auf engen Pisten gehabt ;-)


winterschlafende Grüße aus dem unverschneiten, frostigen Berlin



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