Re: Gegenbeispiele aus der Fachliteratur


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Geschrieben von Detlef /DGK am 07. November 2002 23:43:25:

Als Antwort auf: Re: Gegenbeispiele aus der Fachliteratur geschrieben von Rolf-Stephan Badura, IG Südheide am 07. November 2002 19:35:54:

Hallo Rolf-Stephan,

>Aber dies bei der Lastverteilung eines Karmann-Ghias stimmt - ist so oder so >ein Heckschleuder, die man lieber auch im Querdrift gut beherrschen sollte.

Die Seitenführungskräfte werden durch mehr Last nicht besser. Da überwiegt die Haftreibung der Reifen.


>Vielleicht finde ich ja noch etwas in meinen alten Rallye Büchern (haben leider kein
>Inhaltsverzeichnis) zur Fahrdynamik von Heckmotoren.
Rallye-Fahrstil und ein darauf angepasstes Fahrwerk lassen sich mit Normal und Straße nicht vergleichen. Da stellt jeder Fahrer sein Auto individuell ein. Und wenn es mal nicht passt, landet er wenigstens nicht im Gegenverkehr...


>VW Dienst(!!!) Werkstatthandbücher (1957), Abschnitt B, 14-9
>"... Sind im Laufe der Zeit die Profile aller Reifen ziemlich gleichmäßig abgelaufen, so
>sind aus Gründen der Fahrsicherheit die besseren Reifen an die Vorderachse zu
>montieren. ..."
Bei den Reifen von 57 war das alles bestimmt egal. Da hätte man, abgesehen vom Komfort, auch Holzringe montieren können.


>Delius Klasing Verlag, VW Käfer, So wird's gemacht, S143 (je nach Ausgabe)
>"... Es empfiehlt sich, den Wagen so lange zu fahren, bis sich dei vorderen Räder der
>Verschleißgrenze nähern. Dann:
>- Vorne zwei neue Reifen aufziehen bzw. Ersatzrad montieren und einen neuen
>  Reifen aufziehen;
>- Hinten die besten alten Reifen montiern (...)"

Da fehlt ganz klar die Definition, was konkret die 'besten alten' Reifen sein sollen. Eigentlich eine unverantwortliche Aussage in einem Heimwerker-Buch.

>Und für den alten Passat Typ 32 (erste Serie, Frontantrieb!)
>BLV Verlag, Auto- und Motorradpraxis, VW Passat
>"... Dabei sollte das Reifenpaar mit dem besten Profil immer auf den Vorderrädern
>gefahren werden. Die müssen ja beim frontgetriebenen Passat am meisten aushalten.
>Sie übertragen die Antriebskräfte, fangen bis zu 70 Prozent der Bremskräfte auf,
>stemmen sich beim Lenken in die Kurven den Fliehkräften entgegen. ..."
Bei den Frontmotor-VW ist es extrem: Fahr mal zum Spaß auf einem verschneiten Parkplatz vorn mit Winterreifen und hinten mit Sommerreifen (nicht SR); Dann wirst Du die Effekte spüren. Übertragbar ist das dann auf unterschiedliche Sommerreifenpaare in Gefahrensituationen (z. B. feuchtes Laub in Kurve). Wenn bei den Gurken das Heck kommt, geht nichts mehr. Es sei denn, Du hast einen Golf1 oder Polo1 im Rallye-Trimm (600kg/140PS oder 800kg/180PS), da kannst Du mit einem Gasstoß vielleicht abfangen. Allerdings musst Du dann freie Bahn haben.
Fazit: Nichts für den Straßenverkehr.

Gruß Detlef

PS: Ich freu mich schon aufs V6-Schneewedeln ;-))


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