Ventile abdichten


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Geschrieben von Detlef am 19. März 2004 16:05:56:

Als Antwort auf: Das ewige Lied geschrieben von Markus Weber, KGCS am 18. März 2004 11:50:18:

Hallo Markus,

das "Blei" im Kraftstoff hat natürlich niemals die Ventile abgedichtet. Chemische "Blei"-Zusätze waren ab ca. Mitte der 60er notwendig geworden, damit die Oktanzahl (-> Klopffestigkeit) überhaupt erreicht werden konnte. Da die VW-Boxer-Motoren die Modernisierung (höhere Verdichtung) nicht mitmachten, war und ist von damals bis heute kein hochoktaniger Kraftstoff notwendig (auch nicht im Ausland oder in den Bergen).
Wenn dem Motor in den Bergen die Leistung verloren geht, liegt das nicht an der Klopffestigkeit, sondern am Gemisch. Das wiederum wird durch teures Superbenzin in keinster Weise beeinflusst. Die moderneren Boxermotoren (Typ 3/34, später Typ 4) in den 60ern hatten dafür sogenannte Höhenkorrektoren an den Vergasern. Vermutlich traute man damals den Käufern eines großen, echten Karmann (Werbung: "das ist unser teuerster") eher zu, dass sie sich eine Reise in die Berge leisten können.

Aufpassen muss man lediglich bei der Umstellung von verbleitem Kraftstoff auf sauberes Benzin. Durch die Bleizusätze erfolgten an den Ventilsitzringen chemische Reaktionen (besonders Auslassventile). Ohne die Zusätze verändern sich die Sitzringe wieder, was zum Materialabtrag und somit zu kleinerem Ventilspiel führen kann. D. h., das Ventilspiel muss häufiger und gewissenhaft kontrolliert und eingestellt werden.

Zu den FSI-Motoren: Die laufen mit allen Benzin-Sorten. Je schlechter die Qualität, umso höher der Verbrauch und niedriger die Leistung. Den Leistungsverlust merkt man aber eigentlich nur beim V6-Golf, weil der dann zwischen 240 und 250 km/h etwas weniger durchzieht.

Viele Grüße an die Kinder-Karmänner mit den dichten Ventilen


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