Re: Na, das wär doch mal was!!


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Geschrieben von Rolf-Stephan Badura, IG Südheide am 01. März 2002 12:08:06:

Als Antwort auf: Re: Na, das wär doch mal was!! geschrieben von Andreas Grün, KGCS am 28. Februar 2002 15:04:29:

Hallo,

eins vorweg: ich glaube nicht, daß sich solche vereinseigenen Schrauberhallen
für kleine fahrzeugtypenbezogene Vereine in ländlichen Gebieten von der
Anzahl der wirklich Interssierten lohnen, wo jeder seine Garage um die Ecke
oder im/am Haus günstig haben kann. Das ist schon in Großstädten schwer.
Ihr könntet Euch ja mit z.B. anderen Luftgekühlten zusammentun.

Hier in der Stadt kostet ein enger Stellplatz auf dem man nicht Schrauben darf
in der trockenen Tiefgarage zwischen 40 bis 120 Euro!
(meine beiden kosten 45 und 65 Euro).


>Anscheinend funktioniert das bei der "Oldtimer Garage Berlin/Brandenburg
>e.V.". Das ist dann echt klasse!

Dafür müßen aber immer einige wenige sich opfern und den Karren voranziehen.
Ohne unseren 1. Vorsitzenden im speziellen, dem restlichen Vorstand (inklusiver
meiner Wenigkeit) und einigen wenigen Mitgliedern, die immer kräftig mit
anpacken, geht soetwas nicht. Das kostet Kraft.

So ein Gelände heißt eben auch man muß beständig sich ins Zeug legen, um es zu
erhalten, aufzubauen und zu finanzieren (nicht nur über Beiträge - sondern
Sponsoren erarbeiten, Veranstaltungen mit Gewinn durchführen, weitere
Mitglieder werben, Kontakte zur Region pflegen, ...).


>Wir hatten auch schon mal in den 80ern den Gedanken sowas zu machen.
> Gescheitert ist es aufgrund verschiedener Punkte:
>- Überhaupt eine Halle o.ä. zu finden, in der man (gerade am Wochenende)
> einigen Lärm machen kann.

Unsere Hallentore gehen Richtung Industriegelände - zur Wohnseite sollte nicht
viel Lärm dringen. Wir hatten in den über 5 Jahren dort nie Probleme.

Eine Scheune im Drof ist da sicher problematischer. Aber ich denken in Hessen
auf dem Land sollte sich genug finden lassen, da viele Landwirte in den letzten
Jahren aufgegeben haben (ich bin in Bad Hersfeld aufgewachsen und die
Schwiegereltern wissen auch noch nicht wie sie Ihren Bauenhof umbauen - mal
sehen, vielleicht werde ich als Rentner doch noch Mitglied der Südhessen
*grins*.


>- Einen Mietvertrag auf eine Person? Auf alle je eine Teil? Üüüürgs!

Ein Verein kann Mietverträge abschließen. Sollte Verhandlungssache sein und
sich notfalls mit Kaution lösen lassen.


>- Geeignete Hallen etc. sind meißt mächtig teuer.

Unsere Hallen waren auch nicht soo geeigent - wir haben eben 'ne Menge gemacht
die letzten Jahre - obwohl es keine Pflichtarbeitseinsätze bisher gab.


>- Nicht alle Interessenten aus einem Club wohnen so dicht beisammen, daß man
> eine für alle nahegelegene Halle finden kann.

Das können wir auch nicht behaupten. Unser Gelände liegt nicht schlecht am
Autobahnring und an einer S-Bahnstrecke - dennoch brauchen viele unsere
Mitglieder bis ca eine Stunde Fahrzeit dorthin.


>- Wie lange werden die einzelnen (Unter-)Mieter bleiben?

Dafür kann man Kündigungsfristen benennen. Bei uns gibt es trotz etlicher
Stellplätze und Werkstattplätze Wartelisten. Viele wollen Ihr Auto auch nur
günstig abstellen und sind am Vereinsleben nicht interessiert - dieses haben
wir ausgeschlossen, in dem der Vorstand inaktiven den Stellplatz auch kündigen
darf und warenen eingehend Interessenten davor. Wir sind eben kein Dienstleister
oder Garagenvermietungsservice - wir sind ein Oldtimer-Verein!


>- Gemeinschaftsräume (auch Toi!) sind wie in einer WG auch abwechselnd zu
> reinigen etc.

War bei uns nie ein Problem.


>- Stromkosten sind aufzuteilen.....jedem sein Zähler?

Ist zu aufwendig und - überzogen gesagt - Erbsenzählerei.

Man wird es nicht schaffen absolute gerechtigkeit auf so einem Gelände
herzustellen. Der eine hat die schönere Ecke, der andere braucht ein bißchen
mehr Platz, der eine wäscht sich 1min länger die Hände, usw....

Ein wenig Toleranz zwischen den Mitgliedern ist einfach Grundbedingung.
Sonst gibt nur dauernd Streit.


>- Ersatzteile und Werkzeug > Vertrauen?

Wie im Artikel stand: gemeinsames Großgerät - sonstiges Werkzeuge bringt jeder
selbst mit oder fragt seinen Kollegen. Auch unser Vertrauen ist begrenzt - ein
paar Armleuchter gibt es in jeder Gemeinschaft, die sich immer wieder was in
die Tasche stecken. Zumal wir auch oft Gäste auf unserem Gelände einladen, ist
es uns den Ärger um jeden Schraubenzieher nicht wert. Es gibt gespendetes,
gebrauchtes Werkzeug für Jedermann, sodaß man für den notfall versorgt ist.


>- Dürfen die Mieter nur Oldies abstellen und reparieren?

Bei uns ja!
(wobei einem niemand dem Kopf abreißt, solange es sich in Grenzen hält)

So bleibt man auch bei Besuchen von Gästen, Presse und Sponsoren glaubwürdig.


>- Versicherung? Was ist wenns brennt (weil einer beim Schweißen nicht aufgepaßt hat)?

Vielleicht vor der Suche nach einer Halle mit einem Versicherungsmakler
sprechen. Bei uns gibt es viele getrente Gebäude, die Brand- und
Versicherungstechnisch nicht zusammenhängen, was die Sache vereinfacht.
Wessentlicher ist aber die private Haftpflicht. Bis dato hatten wir meines
Wissens noch kein Probleme, die versichrungsrechtlich regeln mußten.


Grüße aus Berlin,



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