Re: H-Kennzeichen - mal anders


[ Karmann-Ghia Forum ]


Geschrieben von Martin am 12. Juli 2001 13:00:51:

Als Antwort auf: H-Kennzeichen geschrieben von Andreas Grün, KGCS am 10. Juli 2001 11:28:01:

Hi!

Es gibt natürlich immer extreme Positionen zu dem Thema: Entweder strengste Auslegung des Prüfungskatalogs zur Erhaltung von "wahrhaftigem" (dennoch aber von irgendwem definierten) Kulturgut oder aber, jeder macht, was er will, hauptsache, die Karre ist alt.

Mir hat die Zeit vor Einführung des Gutachten-Anforderungs-Katalogs besser gefallen. Jetzt können Paragraphenreiter auf beiden Seiten (Prüfer und Geprüfter) sich wunderbar über Reifengrößen streiten. Früher war das Augenmaß des TÜV-Prüfers entscheidend, wohlgemerkt, mit Diskussionsspielraum.

Daß die derzeitige Praxis des H-Gutachtens trotz Katalogs sehr unterschiedlich ausfällt (siehe Beiträge dazu, einige sagen "kein Problem", andere "Horror"), zeigt, daß sich die Dipl.-Ing.s beim TÜV immer noch Handlungsfreiheit nehmen.

Mein erlebter Fall zeugt von Menschenverstand beim Prüfer. Nach dem Buchstaben des Anforderungskatalogs hätte ich mit meinem Typ 34 gar nicht beim TÜV auflaufen müssen: Spachtelstellen, Schweller übergebraten, schon wieder kleine Pickel drauf, kleine Durchrostung an der Wagenheberaufnahme, kein originales Zubehör (Radkappen vom T3), und manches andere. Technisch war nichts verändert, außer der Ignitor-Zündung. Frevel!!!

Der Prüfer war aber von dem Wagen und dem "authentischen" Zustand (ein Auto ist nun mal ein Fahrzeug, kein Steh- und Polierzeug) begeistert und hat über all dies hinweggesehen. Mit der Bemerkung: "Der ist schon ganz schön selten." kam das Gutachten rüber.

Ich will das einfach mal so stehen lassen, mit einer Anmerkung: Papier ist glücklicherweise geduldig und Toleranz hat noch keinem geschadet.

Martin (+ 69er Typ 34)



Antworten:


[ Karmann-Ghia Forum ]